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Liedtexte vom Album 'A Packerl fia Di' 
1  A Packerl fia Di

Du, I hab a Packerl für di, doch du darfst es erst auspåckn,

wannst amoi so richtig grantig bist auf mi, dawäu leg’s in die Låd zu deine Sockn.

  

Is nix besonders in dem Packerl fia Di, gegebenenfalls Du muastas doch aufmachn, 

ja dann vergeht a bisserl von Deim Grant auf mi, glaub ma Du kannst dann wieder låchn.   

 

A foisches Wort zur falschen Zeit, unbedacht und aggressiv, des geht  entschieden zu weit. 

Kaum is's draussen tust's am scho leid, vom Egoismus gedankenlos im Ich versunken, dawäu samma ma doch zu zweit

 

Hab a an Briefumschlag fia Di, frankiert, drauf steht meiName, meine Adress.

Den schickst ma dann wannst richtig grantig bist auf mi, es is, damit i ned vergess.

Auf a Entschuldigung auf a Entschädigung, auf a Einladung je nach Interesse,

ins Kabarett, zum Obndessn, oder a Jazzkonzert im Porgy and Bess

 

A foisches Wort zur falschen Zeit, unbedacht und aggressiv, des geht  entschieden zu weit. 

Kaum is's draussen tust's am scho leid, vom Egoismus gedankenlos im Ich versunken, dawäu samma ma doch zu zweit

 

Du, I hab a Packerl für di,i hoff du brauchstas nie auspåckn

2  Sunn

Es is die längste Zeit scho finster, vüle Farbn existiern ned mehr.
Nur grau in grau wann ma schaun durchs Fenster, die Nebeldeckn die die druckt schwer.
Sie druckt schwer auf die Gedanken und die Ideen verliern den Glanz.
Sie is der unsichtbare Schrankn, doch die Hoffnung stirbt ned ganz, wäu

 

dann kummt die Sunn raus und alles schaut glei anders aus.
Dann kummt die Sunn raus,                       
was hoat war wird wieder weich alles federleicht, freundlich und farbenreich.

 

A im Lebn wirds manchmal finster und dann gfreit’s uns nimmer mehr.
Mia werdn grau, ja mia werdn ernster des Schicksal, druckt manchmoi schwer.
Es druckt schwer auf die Gedanken und die Ideen verlieren den Glanz.
Des Schicksal weist uns in die Schrankn, doch die Hoffnung stirbt ned ganz, wär

 

dann kummt die Sunn raus und alles schaut glei anders aus.Dann kummt die Sunn raus.

Wanan in der Sun foit da ned so leicht, wia wana im Regn wo oft a klana Tropfn reicht.

Doch dann kummt die Sunn raus und die  Dämonen wandern aus.
Dann kommt die Sonn raus, die Lebensgeister san wieder zhaus.

Dann kummt die Sunn raus, was hoat war wird wieder weich,
alles federleicht, freundlich und farbenreich.

3  Heb Dein Kopf

Hast du schon den Himmel gspürt? Hast du di des traut?
Amoi schon an Stern berührt? Vom Mond auf d Erdn gschaut?

Hast a anders Herz berührt? Hast du di des traut?
Amoi an andern Atem gspürt und  des Salz auf deiner Haut?

Heb dein Kopf, schau ned immer am Boden
komm heb ab, flieg wie der Albatros
Heb dein Kopf, schau deim Glück in die Augen
Packs am Schopf, lass ned glei wieder los

Hast die schönsten Träume glebt? Hast du di des traut?
Oder glernt wie ma s begräbt, auf dei Kraft ned baut?
Hat du deine Chancen gnutzt? Hast du di des traut?
Oder nur die Flügl gstutztund am Schülling  gschaut?

Heb dein Kopf, schau ned immer am Boden
komm heb ab, flieg wie der Albatros
Heb dein Kopf, schau deim Glück in die Augen
Packs am Schopf, lass ned glei wieder los

4  Bunter Turm

Der bunte Turm, vüle Fenster åba ka Tür
und waht da Sturm ziag i mi zruck, er ghört nur mir

Im bunten Turm fühl i mi geborgen. I brauch ka heut, wårt ganz entspannt auf morgen.
Ned jeder Tåg is dei Freund, ned jeder Haberer so guat wiras mant.
So vü Leit åba ka anziga Mensch.
Hängs Schüd ausse - bis morgen geschlossen.

Im bunten Turm fühl i mi geborgen, I brauch ka heut, wårt ganz entspannt auf morgen.


Im bunten Turm, kommen die Büda immer wieder nehm Gitarr und Feder, so entstehen neiche Lieder
Im bunten Turm gibts ka foisch oder richtig, ois is erlaubt und a des Leise ganz wichtig.
Muss ned immer in Gesellschaft sein, ganz allein is manchmal a recht fein.
Wäu dann merkst ob'st mit dir söba no klår kummst
Hängs Schüd ausse - wegen Inventur geschlossen.


Im bunten Turm fühl i mi geborgen, I brauch ka heut, wårt ganz entspannt auf morgen.

5  Oktobersunn

Meine Augn sehn heut klarer, was ma sonst ned siacht.
Du kommst zu mir, wie die Sunn, die durch’n Nebel bricht.
A meine Ohrn hörn heut klarer, was ma sonst ned hört.
A Melodie, kaum wahrnehmbar, die Unendlichkeit schwört.
Nimm meine Händ, zeig ma dein Garten, wo deine Lippen scho auf mi warten
und wir schmelzen in der Oktobersunn.

A vertrauter Duft, noch vü tiefer, als die Erinnerung daran.
Durchdringt die Luft, wird intensiver, dass i kaum atmen kann.
Nimm meine Händ, zeig ma dein Garten, wo deine Lippen scho auf mi warten
und wir schmelzen in der Oktobersonn
Nimm meine Händ, zeig ma dein Garten, es håt a End, des långe Wårtn
und wir schmelzen in der Oktobersunn.

6  I fåhr heut ans Meer

 schau ma stundnlang oide Urlaubsbüdln an, und hoit ma a Muschl ans Ohr dass i s Meer rauschn hörn kann.

Håb a Glasl voll Sand von mein Lieblingsstrand, den i gschmugglt håb aus an so fernen Land.

 

I fahr heut ans Meer, nur des is fix. Was mi durt dann erwartet davon was i no nix.

I fahr heut ans Meer, so vü is gewiss: Heut fahr i ans Meer,

wäu i s Meer so entsetzlich vermiss.

 

’s gibt Menschn die brauchn di Berg oder brauchn die Stådt

doch ich i bin aner der immer scho ’s Meer gsucht håt.

Freie Sicht bis zum Horizont, funkelndes Licht, wo die Welle bricht.

 

I fahr heut ans Meer, nur des is fix. Was mi durt dann erwartet davon was i no nix.

I fahr heut ans Meer, so vü is gewiss: Heut fahr i ans Meer,

wäu i s Meer so vermiss.

 

I siach traurige Mövn am Glander der Kennedy Bruckn.
Die Rabnviecha am Stahof sollten jetzt näher zammruckn,

I fråg mi, was die da âlle, im Schneetreibn machn?  

Hätt I söba zwa Flügl i påckat sofort meine Såchn.

 

und dann flieg I ans Meer, nur des is fix. Was mi durt dann erwartet davon was I no nix.

I flieg heut ans Meer, so vü is gewiss: Heut flieg i ans Meer, wäu I s Meer so vermiss

I flieg heut ans Meer, so vü is gewiss: Heut flieg i ans Meer, wäu I s Meer so entsetzlich vermiss.

7  Tiñor

Feigenduft, Soiz in der Luft, des Meer ned weit von Dir,

bei klarer Sicht im Zauberlicht.

Dann eingehüllt in Nebl und so verschwind’t des Segel
von aner stoizen Yacht, bis die Sonne lacht

 

Tiñor, Tiñor, pueblo herreño más pequeño
Tiñor, Tiñor, corazón de la isla de mi sueño

 

Bescheidenheit, freundliche Leut, gegerbt vom Lebn,
sie brauchn ned vü mehr als Land und Viecher gebn.

In ihrer Schatztruhe da liegt die Zeit, die Ruhe.
Der Reichtum ihrer Wöd - ohne Gold und Göd

 

Tiñor, Tiñor, …


Das Glück der Schmetterlinge, bestimmt den Lauf der Dinge,
erhaben, wunderbar, des Schauspü hier das gånze Jahr.

Kumm lass die Arbeit liegen, zöh lieber Schafe, Ziegen.

Kanarivogelsymphonie - borg aus die Melodie.


Legt si die Sonn dann nieder, erstrahln die Sternderl wieder,

fühlst die Mondresonanzen und di als Teil vom Gånzen.
Wenn so die Zeit verrinnt, zeigt si, wie kla wir sind.
Mia san hier mit Verlaub nix bis Sternenstaub.      

 

Tiñor, Tiñor, …

8  Rucksack

Wir alle kumman alle auf die Wöd mit an Rucksåck, der uns quöt. 

Der ane luftig leicht, fast leer, der and’re voller Stana schwer. 

Die Stana, die im Rucksack wohnen san versteinerte Dämonen. 

Sie kugeln munter, sie lungern rum, sie ziagn die runter, san sötn stumm.

 

Doch såg, brauchst Du solche Bewohner? streif ab die Urzeit-Dämonen
Hau weg die oide Bucklkraxn, bitte lass Da doch zwa Flügl wachsn.
Du könntest Dich mit ihnen versöhnen, Du könntest sie von Dir entwöhnen.

Doch für einen Jungfernflug wärst Du nicht leicht genug

  

Der ane Mensch is eher schmächtig, der andre ziemlich groß und mächtig.

Vielleicht die Antwort auf die Frage warum manche afåch mehr ertrågn.
Vom Gwicht, des auf die Schultern druckt, von am Wicht der Då in die Suppn spuckt, 

Es ergibt sich ein Gewöhneffekt,  obwohl_ålles no immer im Rucksåck steckt.

 

Doch såg, brauchst Du solche Bewohner? streif ab die Urzeit-Dämonen
Hau weg die oide Bucklkraxn, bitte lass Da doch zwa Flügl wachsn.
Du könntest Dich mit ihnen versöhnen, Du könntest sie von Dir entwöhnen.

Doch für einen Jungfernflug wärst Du nicht leicht genug

9  Die Angst

Die Angst die schleicht herum, es is scho spät,

sie legt si dann zu dir ins vorgewärmte Bett.
Sie trichtert dir ganz leise des Gift in dei Hirn,
sanft auf ihre Weise, die Angst wird nie konkret


Im Mondlicht wirft die Angst riesenhafte Schatten,
in der Sunn is sie nur a klana Zwerg.
Doch wie gewohnt lässt Du die Angst an Dir nagen wie die Ratten,
vollendest erfolgreich ihr Werk.

 

die Angst, vielleicht die gut gemeinten Tipps deiner Ahnen.
Gebrannt auf DNA, sind es mächtige Schikanen
für die mutigen Schritte die du Dir selber wählst.
Die Angst die lächelt stumm, wenn Du Dich mit ihr quälst.

Im Mondlicht wirft die Angst riesenhafte Schatten,
in der Sunn is sie nur a klana Zwerg.
Doch wie gewohnt lässt Du die Angst an Dir nagen wie die Ratten,
'vollendest erfolgreich ihr Werk.

Die Angst-Fatamorgana, Spiegelung deiner Seele,
aus dunkelsten Tiefen erhältst du die Befehle.
„verwende nie deine Flügel. Wähle nie das Riskante!,

stets nur Gewohntes, nie das Unbekannte.“

 

Im Mondlicht wirft die Angst riesenhafte Schatten
,in der Sunn is sie nur a klana Zwerg.
Doch wie gewohnt lässt Du die Angst an Dir nagen wie die Ratten,'
vollendest erfolgreich ihr Werk.

10  Ein letzter Walzer

In jener Zeit, als die Erde heftiges Fieber bekam, entschied man das Experiment Mensch auslaufen zu lassen.
Man einigte sich rasch auf die Methode: 

S kip

M ankind

A advanced 

R eduction

T ecnology

SMART-Phones 

Plötzlich waren sie als da, die kleinen rechteckigen Bildschirme als wären sie vom Himmel gefallen. Die Technologie nur ein wenig über dem wissenschaftlichen Stand der Menschheit, sodass niemand Zweifel an der irdischen Entwicklung hatte. 

 

Es war jetzt die Zeit als die Menschen auf die kleinen rechteckigen Bildschirme starrten. Die jungen und die alten. Die armen und die reichen.

Die Menschen verabredeten sich weniger, sie umarmten und küssten nur sporadisch und das wirkliche Leben verblasste gegenüber den Versprechungen der kleinen rechteckigen Bildschirme. Das Übelste, wozu Menschen imstande sind würde an die Oberfläche gespült.
Es starb die Kunst und mit ihr starb die Wahrheit.

 

Zu Allerletzt übernahmen die kleinen rechteckigen Bildschirme auch das Denken. Und kein Mensch merkte, dass es zu spä… 

Liedtexte vom Album 'Das W e i t e suchen' 
1  Des Mea g'hört heut dem Wind

Des Mea g'hört heut dem Wind und er spüt damit wira klans Kind

er blost des Schifferl hin und her ois ob's nur a Blattl wär, ois ob's nur a Blattl wär

 

Des Mea g'hört heut dem Wind und er spüt damit wira klans Kind

wann du zu nah am Ufer stehst, kann's sein dass’d boid untergehst, kann's sein dass’d boid untergehst

 

Des Mea g'hört heut dem Wind und er spüt damit wira klans Kind

söbst wann i a  klanes Fischerl wär, die Wön machn’s Lebn heut schwer,  die Wön machn’s Lebn heut schwer    

 

Des Mea g'hört heut dem Wind und so schnö wia die Zeit verrinnt

trag meine Grüße weit dahin, wo meine Lieben sind, wo meine Lieben sind.

Des Mea ghört heut dem Wind

2  Der Spezialist

Er håt scho immer alles können, åba nix so richtig guad, auf amoi is a zwungan, dass a wås zum Gödverdienen tuat.
Durch die vün Jahre, wird er dann do a Spezialist, kümmert si ned drum, dass scho so vü verkümmert is.

Auf sei Heaz heat er scho lang ned mehr, seine Augn san miad, obwohl jetzt is a wer. 

Er lebt scho immer seine Träume, jetzt wird er langsam wåch, es is Zeit, dass er sei Lebn lebt, er wü traman in der Nåcht.
früher håt er immer ålles können, jetzt nur mehr ans so richtig guad, doch er sehnt si nåch die Dinge, die ma ganz unvollkommen tuat.

sei Heaz pumpert,  er kann des Pumpern hean und aus`n Dunkln stroiht a Påar helle Augnstern.

Er wü des Lebn inhaliern und ned nur funktionieren, die Zügl wieder in der Hand.
Jetzt gspiat er's , es is dafür no ned z'spät

Er war scho immer voller Neugier, manchmal föht der Mut, då is a neicher Weg, und er was der Weg is guad.
Er hat scho immer alles können, darin is er Spezialist, manchmal is a Entscheidung, dass 'd dein Rücksack påckst und gehst.

so wie's Heaz immer weiterschlågt, kannst a vertraun, dass di des Lebn immer trågt

3  Lied vom Süden

Der Storch der håt mi bråcht am Weg vom Süden in den Norden. Er håt nix Foisches gmåcht es is hoit so entschiedn wordn.

Beim Flug håt mir der Wind die ganze Wärme ausgetriebn. Des is vielleicht der Grund für meine Sehnsucht nach dem Südn.

 

Heut, es warat glåcht, kann sich fast jeder Flügel borgen. Nur aus Alu, ohne Federn doch für die Flucht reicht’s aus dem Nordn.

Also auf gehts in den Südn, die kalten Zonen strikt gemieden. Da Winter is ned zu gebrauchn, i såg Adieu zu meine Lieben.

 

Wäu meine Ahnen wårn kane Polarbärn. Wäu auf mir sonst vü mehr weiße Hoar wär’n

und ohne Fö is der Winter ned gsund, ja ohne Fö is der Winter a bissiger Hund

 

Es friern die Händ und des Kreuzweh schreit ganz laut, Schnee rieselt und die Wänd scheinen nie dick genug gebaut.

Draussen nix als wie Grauweißn, ist hier der Jahreszeiten Lauf des Wetter is zum ... wann hört des endlich wieder auf

 

Weiß gekalkte Wänd und sonnengebräunte Haut, Sand rieselt durch die Händ und a Burg ist schnö gebaut

des Meer reißt sie dann nieder, gerne nehm i des in Kauf. A des Glück taucht immer wieder in andrer Art und Weise auf


Des Fliegen wer’ma niemals von den Zugvögeln lernen. Sie leben halt immer a bisserl näher bei den Sternen.
Doch die Kötn zu meidn ist ihre beste Lektion. I pack meine 7 Sachen, der Flieger wartet schon …

Wäu meine Ahnen wårn kane Polarbärn. Wäu auf mir sonst vü mehr weiße Hoar wär’n

und ohne Fö is der Winter ned gsund, ja ohne Fö is der Winter a bissiger Hund

Adieu ...

4  Frau Vogelfrei

Frau Vogelfrei hat ein Geschäft mit Waren aller Art, doch Käfige die sucht man hier vergeblich.

Sie ist beliebt im Dorf und ihre Arbeit ziemlich hart. Der Lohn dafür, der ist nicht unerheblich.

 

Frau Vogelfrei die freut sich sehr auf jedes Wochenende denn da fährt sie auf den Markt im Dorf und dann,

ja dann läuft sie schnurstracks zu Herrn Vogelfang, dem Vogelhändler, kauft alle Vögel, die sie tragen kann

Frau Vogelfrei ist stolz auf ihren Namen, sie lässt alle Vögel wieder frei,

denn kleinen Freunden hilft man, wenn der Käfig drückt,

ist doch selbstverständlich, doch so mancher, hält sie für verrückt.

 

Frau Vogelfrei lässt Vögel frei und die Zeit verrinnt, in ihrem Garten sind sie gerne zu Besuch.

Herr Vogelfang fängt Vögel, die er schon mehrfach fing - verkauft sie ihr - jetzt wagt sie den Versuch.

 

„Herr Vogelfang verstehn sie nicht den traurigen Gesang der Vögel, die sie fangen Tag für Tag.

Was Flügel hat muss fliegen sonst wir es einfach krank was noch dazu kommt, dass ich sie sehr mag."

Frau Vogelfrei ist stolz auf ihren Namen, sie lässt alle Vögel wieder frei.

Herr Vogelfang denkt, "Mag sie mich?" Und ist ganz beglückt.

Es ist ein Missverständnis, doch ab jetzt, da ist er ganz verliebt.

 

„seit Generationen fangen wir die Vögel schonn ich fürchte fast es liegt an meinem Namen 

Ja - sie singen anders, und die Veränderung im Ton war deutlich als sie in den Käfig kamen“

Da macht sie ihm ein Angebot, sie sucht eine Arbeitskraft, im Geschäft, sie würde auch viel Geld einsparen

vom Vogelkauf bei ihm, aber nur wenn er es schafft Netze Käfige zum Müllplatz zu fahren.

Frau Vogelfrei ist stolz auf ihren Namen sie lässt alle Vögel wieder frei

Herr Vogelfang denkt, sie mag mich! Und ist ganz beglückt.

Es ist kein Missverständnis, hält ihre Hand ganz fest gedrückt.

 

Frau Vogelfrei Herr Vogelfang, nicht viel Zeit vergeht schon stehen sie   vor dem Traualtar

Er nimmt ihren Namen an, weil der ihm besser steht und außerdem jetzt nicht mehr passend war

Die Vogelfreis sind stolz auf ihren Namen, denn jetzt sind alle Vögel frei, die auf Besuch zu ihnen kamen

5  Verkaufte Freiheit

Sie håbn ihr Freiheit verkauft für a påar Knochn vom Lågafeia.

håbn a Woche lång nix `z Fressn ghåbt, doch der Preis für die Knochn wår zu teuer

 

Jetzt hängans an der Kettn, wånns Glück håbn an der langen Leine.

A Hundehittn auf da Gstettn ka Auslauf für die Streuner-Beine.

 

Åber amoi am Tåg fangans dann zum Heulen an, wäu`s gspian, dass irgendwie no immer Wölfe san. 

Besonders wann der Voimond hoch am Himmel steht, traman s` , dass der Wind wieder um ihre Nåsn weht

 

Ja vor an Wolf håst Du Respekt und Du fiachst di vor sei’m Rudl.

Doch wievü Wolf is no versteckt in an zahmen weißn Pudl?

 

Håst a dei Freiheit verkauft? Dei Lebenswandel is hålt teuer.

So wie dei Lebn verlauft, war der Preis für die Freiheit ungeheuer

 

Bei dei’m Therapeutn dann, da fangst zum rean an, wäu’st gspiast, dass ma d’ Freiheit nimmer zruckkaufn kann.

Besonders wann der Voimond hoch am Himmel steht tramst, dass der Wind wieder um deine Nåsn weht.

 

Samma scho alle weiße Pudl und gengan langsam unter

in dem großen  Schafsrudl der Bequemlichkeit -  wånn werd ma endlich munter?

6  Stilles Glück

Neulich hat des Glück bei mir vorbeigeschaut, es hat ned anklopft oder hab i's  Klopfn ned ghört
kumm freu dich hat des Glück ganz leise in mein Ohr geflüstert, wäu traurig kannst du a morgen sein
Erfreulich, wann ma so a Glück hat des bei an vorbeischaut, anzipft hat mi eh scho ålles unerhört
i gfreu mich,wäu so an Gast hat ma nur ganz sötn, kumm bleib no a, lass mi jetzt ned allan

I hab in letzter Zeit, dei klopfen ned ghört und du hast di wahrscheinlich ned einetraut
so grantig wir i dreinschau, hab i di verstört hast umdraht es war in mir zu laut

So scheu, ich hab gar gmerkt in meinem Frust
dass Du so scheu bist, glau ma ab heut da schau i drauf
dass mei Tür nur anglahnt is, wäu mir is bewusst
dass d ma sonst umdrahst, des nehm i ned in Kauf

Ja, neulich hat des Glück bei mir vorbeigeschaut, es hat nedanklopft oder hab i's  Klopfn ned ghört
kumm freu dich hat des Glück ganz leise in mein Ohr geflüstert, wäu traurig kannst du a morgen sein

7  Im Nebel

es kommt  a Sturm es braut si was zsammm, du gspiast es scho, die Entscheidungung steht an

des Feuer is aus aber es kocht dei Hirn und so rennst herum mit ana rotn Birn


sag ned na , sog a ned jo, glaub ma , die wöd is morgn imma no do 

sag ned na , sog a ned jo, wäu du bist im Nebl nur des is klor

ja du bist im Nebl nur des is klor

 

Du fragst di was d tuan soist und obs dann so guad is

fragst di wo s d hinwoits obwohl s d scho lang durt bist

ka Gedanke reift in dein ausbranntn Hirn und so rennst herum mit ana rotn Birn

 

sag ned na , sog a ned jo, glaub ma , die wöd is morgn imma no do

sag ned na , sog a ned jo, wäu du bist im Nebl nur des is klor

ja du bist im Nebl nur des is klor

8  Federgeistchen

Wånn die Federgeistchen schlåfen gehn und die Glühwürmchen ihr Zauberlicht aufdrehn
dånn wird's Zeit, dass der Mond aufwåcht, sei Schlåf war lang es wird sei kürzeste Nåcht

Åba ålles nur hoib so schee, alles nur hoib so wichtig, wånns'd ned bei mir bist - jå, du föhst ma so richtig
Låss alle liegn und stehn, nix is so wichtig, ois dass'd bei mir bist - jå, du föhst ma so richtig

Die Fledermäus ihre Jågdrunden drehn, i siach den ersten Stern am Himmel stehn
Wånn der Mond übern Bergkamm drüberlåcht, dånn hat die Nåcht ihr Feuerwerk entfåcht

Åba ålles nur hoib so schee, alles nur hoib so wichtig, wånns'd ned bei mir bist - jå, du föhst ma so richtigLåss alle liegn und stehn, nix is so wichtig, ois dass'd bei mir bist - jå, du föhst ma so richtig

Da Rotwein verdunstet långsåm in mir. Die Augn werd'n schwa, auf amoi tram i von dir
und gspia, wie mei Herz laut auflåcht, nur a bisserl Angst, dass i gråd jetzt aufwåch

Es is ålles so wunderschee, unendlich wichtig, dass'd jetzt bei mir bist erfüllt mi richtig
wir werd'n uns wieder sehn, nix is so wichtig, ned nur im Tram sondern a richtig

9  Ungeplagt

Mit Voigas durch die Nåcht, die Luft is heute lau, der Voimond håt ma zwinkert grad wiri aufeschau
Gösn tanzn Woizer um unsre Gsichert. Auf ahoi måcht's an Schnoizer, vorbei is's mit die Lichter

Wir spün afoch weiter is eh vü schöner, ungeplagt ohne Strom  ohne Gedröhne
San alle a bissl leiser, der Sänger wird ned heiser
ma hört sogar die  Zwischentöne    

Wir machen uns a Feuer, Die Luft wir langsam koid
Es tanzen Ungeheuer der Mond wirft Schattn aus'm Woid
Wir wechseln zu an schweren Rotn, da kummt da Wind verblast uns alle Noten
Wir spün afoch weiter  ....    

Es wird langsam spät, des Feuer wird zur Gluat, doch wer jetzt scho geht hat des Feuer ned im Bluat
Der Große Wagn draht si im Kreisverkehr, doch ned nur er - i glaub der Rote war zu schwer 

Wir spün afoch weiter  ....
Zeitig in der Frua und alles is gut

10  Nåchtwächta

Håb heut die gånze Nåcht dein Schlåf bewåcht und dabei vü zu viele Gedånkn gmåcht
Schließ meine Augn erst in Anbetråcht der Sonne, wenns beim Fenster einelåcht

I bin der Nåchtwächter, ned ungern, håb heut Schicht als Hüter der Stern
Nåchtwächter, des bin i so gwohnt, die friedlichen Schåttn wirf der Mond

Der Sandmann hat heut Nåcht kan Traum vorbegebråcht, hat si wahrscheinlich aus'm Sternenstaub gemåcht
aber gråd heut unter der Sternenpråcht, kann er si brausn, wäu ma des gar nix ausmåcht

 

I bin der...

Schlåf Kindlein schlåf, die Mutter hüt' die Schåf.
Der Vota schüttelts Bäuchlein, foit herab kein Träumelein

wäu i ned schlåf zöh i jetzt scho des xte Schåf
springt übern Zaun und låcht, dass i immer no ned schlåf
i glaub es kommen nach eam nimmer vüle nåch
jetzt schlåft die gånze Herde und nur i lig wåch

I bin der...

11  Schlaflied

Wånn die Nåcht di ned schlåfn låsst, 's Mondlicht   durch deine Augenlieder dringt.
Solang bis 'd wieder die Angst hast, dass die Amsel ihr erstes Morgnlied singt.

Hmmm schlåf ein und alles wird ganz leicht sein.
A dei Heaz bremst si ein, hmmm schlaf ein

Immer wieder in der söbn Schleifn, in der drahst di ewig im Kraas.
Es is ned leicht zu begreifn, dass nur a Tram den Ausweg waaß.

Hmmm schlåf ein ...

Du håst vü zu oft die Nåcht durchwåcht, åba jetzt sei ehrlich, wås håts da bråcht?

Hängst no immer in di oid Gschichtn, Gespenster aus ana früheren Zeit.
Sie habn nix Neiches zu berichten,trotzdem huachst zua ois Zeitvertreib.
Hmmm schlåf ein ...

12  Hirnkastl

Wånn i mi niederleg, ziag i a Ladl raus aus mein Hirnkastl, manche san scho voller Staub.

Wånn i mi niederleg, hol i oide Gschichtn dann aus dem Ladl raus, in mein Hirnkastl.

I leg die schönsten Filme von di oidn Gschichtn ein und drah des Kino auf, in mein Hirnkastl.

In die schönstn Filme, da spüst Du und i und des Licht geht aus, in mein Hirnkastl. 

Und i tram, i tram von dir

Wånn der Weg zu Ende geht, da ziag i die Ladln raus aus mein Hirnkastl, sie san scho voller Staub.

Wånn der Weg zu Ende geht, hol i oide Gschichtn dann aus den Ladln raus, aus mein Hirnkastl.

Leg die schönsten Filme von di oidn Gschichtn ein, drah des Kino auf, in mein Hirnkastl

In die schönstn Filmen, da spüst Du und i und des Licht geht aus, in mein Hirnkastl.

Liedtexte vom Album 'Ankommen'
1  Tausendblum

Die Sunn versinkt im Meer, die erstn Stern låchn uns an
könnt jetzt für immer då bleibn, owa des Hamweh hoit mi zruck nach Tausendblum

egal wo i gråd bin, egal wie lang i bleib
i brauch meine Leut und meine Freind suachn mi in Tausendblum
 

jedes Ding erzöht a Gschicht, jeder Bam wåchst då mit mir
in unserm Haus steckt vü Heazblut drin,  es steht in Tausendblum

des wår ned immer so, is stü und hamlich in mir gwåchsn
jetzt is groß und i kumm nimmer los, von Tausendblum

was feines auf der Gluat, an Vötliner in der Hand
die Kinder wandern schö langsam aus, wir bleibn zhaus in Tausendblum

da Voimond huacht heit zua, die Gitarr i meiner Hand
da san meine Wurzeln und meine bam, i bin daham in Tausendblum

2  Heazschlåg

Du hacklst bis zum Umfoin und denkst da nix dabei
hacklst bis zum Umfoin, fühst di ned wirklich frei
jå du hacklst bis zum Umfoin, und denkst dei wert steigt mitn göd
und wannst dann wirklich umfallst
foit des kaum auf in dera wöd
geh vom Gas, dass d wieder gspiast wia dei Herz schlågt und dass d waßt, was da dei Herz sagt

die Zeit rennt wira Wüde, sie lauft da schon davon
Zeit rennt wia a wüde es dadruckt di da Plafond
die Zeit nimmt jede Hürde, mit die Fiass unter den Armen
am Schluss nimmts da die Würde, kennt da ka Erbarmen

geh vom Gas, dass d wieder gspiast wia dei Herz schlågtund dass d waßt, was da dei Herz sagt

die wöd draht ihre Runden, unbeeindruckt, immer gleich
auf vierazwanzig Stunden hat s den Tåg geeicht
die Wöd draht ihre Runden, uns foit des ned so leicht
draht munter weiter ihre Runden, a wånn der letzte Mensch si schleicht

geh vom Gas, dass d wieder gspiast wia dei Herz schlågtund dass d waßt, was da dei Herz sagt

3  Gummibam

Da oide Gummibam bei mir daham is traurig wäu seine Blattln so staubig san
und er tramt von an woarmen südlichn Regn, er kann vor lauter Staub die Sunn nimmer sehn
jå er is für sei Oita wirklich ziemlich kla, vüle  Blattln san göb auf m oidn Gummibam
Hol ma a lauwarmes Wasser wasch die Blattln zärtlich å
denk ma da fühlt er si glei besser a frische Erdn kriegt er a no
doch der oide Gummibam wird immer sentimentaler
die Sunn steht im Südn aber er wirkt immer fahler

Der oide Gummibam er schaut mi traurig an, er fühlt si ned wohl bei mir daham
er sehnt si nåch seim großn Mutterbam, nåch dem Land, wo die Gärtner eam ågschnittn ham
Nach di Vögl, die auf eam die Jungen großgezogen, und nach m Wind, ja vor dem hat er si ehrfürchtig verbogen
muss ned lang überlegn, pack dann a paar Sachn zsamm - die Badehosn, s Zahnbürschtl, ja und den oidn Gummibam
und jetzt fahr ma voller Sehnsucht zu zweit in den Südn. I bin jetzt wieder zruck, er is untn bliebn

Der oid Gummibam steht nimmermehr bei mir daham

4  Des Mea


I muass ned schwimmen, muass ned segln, des Soiz is ned so meins,

des ålles låsst si regln, wånn i s nua hea, des Mea, wånn i s nua schau, des Blau

brauch ka Yacht mit Kajütn, ka Hotö am weißn Strand, i kehr zurück zu meiner Mittn
wånn i s nua hea, des Mea, wånn i s nua schau, des Blau

 

håb scho zu lang dei Rauschn ned g'heat, föht ma da Klang, und i gspia mi nimmer mehr
jetzt fåhr i weg, so schnö wie's geht, gibt kan Grund, dass i no wart
i brauch nua an ruhign Ort wo i s hea, des Mea, wo i s schau, des Blau

ganz egal bei wöchn Wetter, ob der Regen mi zerzaust, doch bei Sunn is' einfach netter
wånn i s nua hea, des Mea, wånn i s nua schau, des Blau
für di Nacht such i an Plåtz, wo nua die Stern geduldet san, wäu es is mei größter Schatz
wånn i s nua hea, des Mea, wånn i s nua schau, des Blau

hab scho  zu lang dein rauschn ned g'heat ...

5  Korsika

Da Winter wår vü zu lang, Leut san grantig die Kinder krånk und der Regn gibt uns ålln den Rest
måch flott dein oidn Campingwågn, es wårtn scho sonnige Tage fahr in' Südn, wo si's leichter lebn låsst
Endlich am Schiff, taucht am Horizont a Gemälde auf, jeder Pinselstrich,  gekonnt,  Gebirge des si im Meer verlauft

 

Korsika, Korsika, du hast mei Sö ausborgt, lasstas nur zaghaft los
Korsika, Korsika, håb's wieder, wohlversorgt aber die Sehnsucht bleibt groß

petit dejeuner, Wåldhonig, Maronicreme, croissant avec cafè au lait
unter Platanen in Nonza, wie jedes zweite Jahr geht dei wüder Duft in unsre Nåsn auf

kristallklåres Wåsser, im roten Granit der schenste Platz wo i gern schwimm
oder am Süwastrand, nur du kummst mit, wieder Zeit für an neichn Beginn

Korsika, Korsika, du hast mei Sö ausborgt, lasstas nur zaghaft los
Korsika, Korsika, håb's wieder, wohlversorgt aber die Sehnsucht bleibt groß

Korsika, Korsika, du hast mei Sö ausborgt, jetzt kommts z Fuaß zruck
Korsika, Korsika, i kumm wieder, sei unbesorgt - brauch di fia mei Glück

6  Weißer Rabe


Ein weißer Rabe schlüpft aus seinem Ei
sein Raben-Ei war schon weißer als die andern drei
die Rabeneltern – keine Rabeneltern sind.
es wächst behutsam auf, das weiße Rabenkind.


doch in der Rabenschule fängt die Misere an,
weil ein Rabenschüler doch nicht weiß sein kann.
er stürzt sich in den Schornstein rein kommt rabenschwarz heraus
Welch ein Segen, doch der Regen wäscht ihn grau, dann wieder weiß

Keine Gande - Unglücksrabe

Der weiße Rabe hat keinen schwarzen Freund
fliegt weit hinaus in den Schnee, dass niemand merkt, wenn er weint
Im Rabenwald ganz hinten, sieht er die Rabenjäger
sie laden ihre Flinten, es zittern seine Federn

Weißer Rabe kann im Schnee unsichtbar sein
mit aller Kraft, so schnell er kann, kehrt er zum Rabenbaum heim
und er landet auf dem höchsten Ast, krächzt die Gefahr heraus
sie fliegen los in großer Hast, die Geschichte geht gut aus

welche Gnade, dass es Dich gibt, lieber kleiner weißer Rabe
Jammerschade, dass Du uns verlässt, lieber kleiner weißer Rabe
Es gibt so viele 'weiße Raben' in unsrer bunten Welt
weil für manche der Bewohner nur schwarz oder weiß zählt

7  Leuchtturm


Am Ende der oid Wöd, ham's eam aufegstöd
Er war der erste freundliche Gruß nåch ana langen Fahrt übers Meer
A Bollwerk stoiz am Fels, des Signallicht hell und klår
ned des Meer, na der Fortschritt håt eam bogn, nix is mehr wie's wår

A Glockn muss schlågn, die Geign muss singen
Alles hat an Sinn in scheinbar leblosen Dingen
Der Leuchtturm in der Nåcht is nur a Turm wann er ned leucht
Früher håt immer er die Seeleut bewacht
aber heut ... mit GPS geht des ganz leicht

Die Sonn find't des går ned schön, kann den Leuchtturm gut versteh'n
Wannst nimmer strahlst, dann kommt des schwårze Loch
sie wü sei Schicksal noch amal drehn
und schickt den stärksten Sonnensturm seit über hundert Jåhr
GPS is plötzlich nutzlos wordn, 's is wieder so wie's früher wår

A Glockn muss schlågn .........


Kapitäne hilflos am Meer, ja der ganze Schiffsverkehr
treibt angstvoll, orientierungslos, sehn die Küste nimmermehr
Der Leuchtturmwärtersohn, der Vater in Frühpension hat als Kind von eam jeden Handgriff glernt,
nach ana hoibn Stund strahlt der Leuchtturm schon


A Glockn muss schlågn, die Geign muss singen
Alles hat an Sinn in scheinbar leblosen Dingen
Der Leuchtturm heute Nåcht is a Segn, wäu er wieder strahlt
jetzt håt er wieder die Seeleut bewacht
und des bleibt a so ... ein für allemal

8  Regn

Regn, verzaubert des dürre Land, wåscht von di Bam des Laubgwand, målt die Wiesn wieder bunt

Regn, i renn ausse, nehm di bei der Hand, die Erdn wår scho gånz verbrannt und trockn wår mei Mund

du riachst so guad, du klingst so fein, und wann du foist schlåf i gern ein
tram von an tropfn aufm Weg von Tausndblum zum Schwårzn Meer

Regn, so lang hamma scho auf di gwart, des Land wår scho brettlhårt und die brunnen san leer

Regn, bis in die Gegenwårt håst du di aufgspårt aba jetzt bist die Feuerwehr


Regn, ålles Guade kummt von oben hast ålle not da drunt behoben a andre freun si wånn du foist

Regn, jetzt is gnua kumm måch an Bogen, 'bitte bleib' warat glogn måch wieder platz für die Sunn

du riachst so guad ....

9  Engl in der Mauser


In den Himmel einefliagn, i kann di Vögl jetzt verstehn, dabei håb i übersehn, die Flügl san ned meine, es san deine

immer höher san ma gflogn und dabei håst di überhobn
z'erst ganz oben, jetzt am Boden, deine Flügel san nur kleine, ganz feine

jetzt bist a Engl in der Mauser, und i håb Federn di zu verliern
bist a Engl in der Mauser, mit meine Federn kånn ma hålt ned fliagn

alles is verkehrt, die letzten Kräfte aufgezehrt, du brauchst'n Himml, ned die Erd, so ist's bestimmt und ned umgekehrt

bei an Fisch, kanns no a jeder verstehn, kann ohne wasser ned lebn, an Engl ohne Himmel kann ma leicht übersehn
 

jetzt bist a Engl ...

nur die Einsamkeit, heilt das Englfedernkleid, adieu, es tuat ma leid, was nützt dir lieben, ohne fliegen

jetzt bist a Engl nach der Mauser, mit neiche Federn zum Fliagn
brauchst vom Himml amoi a Pause, na dann fliagst hålt auf an Sprung zu mir

10  Leiwander Tåg

I füh mi seltsam ausgeruht. Der Kaffee schmeckt ma heut so gut
wäu heut  Nåcht, da bin i g'flogn mittn durch an Regnbogn, es kocht des Abenteurerblut

Vogerln zwitschern heut so schee, 's wira Möhspeis für die Söh
und die Wolken måln a Gsicht, des erzählt die Gschicht, dass ma uns wiedersehn

leiwand is der Tåg, ganz genauso wie i s mog, tuan ohne denken, dem andern si schenken, ka Zeit um irgendetwas zu bereu'n,
leiwand is der Tåg, ganz genauso wie i s mog, Kuss ohne küssen, si ned verdrah'n müssen, einfach übern Anderen freuen

Minuten rennen heut so schnell, dass i die Zeit am liebsten z'rückstell
zuerst hab i s zöd, jetzt lass i s bleibn, genieß und låss mi treiben, wira Kind im Karussell

i find, du schaust heut anders aus, aus deine Augn då strahlt die Sonn heraus
kumm, flecht mit mir an Zopf, die Wöd steht für mi Kopf, wie bei der Fledermaus

leiwand is der Tåg, ganz genauso wie i s mog ...

11 Wien


Wien, es håt lang dauert, aber jetzt håst dei eignes Lied von mir
wäu wann i ehrlich sein muass gibts no Vüles, wås i von Dir gspia
Håb di no dreckig erlebt und stingat, als Kind håb i di ned mögn
aber heut ziag i den Huat vor dir

Wien, håst vüle Gschichtn zum dazöhn, die Klischees san so bunt
wie die Hundertwossa-Hittn, wo's dein Dreck verhaazt
wie die Schindln vom Steffl, oder die Gsichter am Gråbn
Sogar dein Klang hat  Fårben, mit denen Du di spüst

Die Geign voller Melancholie, im Woizatakt dei grantiges Genie
ja und dei schlamperte Lebensart
war'n scho immer, deine, a meine, Lebens-Philosophie

Mei Urgroßvoda wår Saloncapellmeiter, geborn im Wiener Pråda, seine Großeltern san ausgwandert aus Mährn
Wirtschaftsfüchtling würd ma heute sågn, doch schon vor 200 Jåhr kunnt ma si anders afoch ned ernährn

Wien, Du bist anders, warst schon immer a Melange doch dunkle Schåttn holn di immer wieder ein
Bitte erspår uns des in Zukunft, bleib auf an gradn Weg du wirst immer a Schmöztiegl bleibn


Die Geign voller Melancholie, ...
 
Warum ned a Glaserl Wein, miassn ja ned glei vier Viertln sein
sonst werma weinerlich widerlich wienerisch unser Söbstmitleid måcht dann ålle narrisch

Wien, vüles laaft gmiatlich, dei Uhr a Heaz des manchmal holpert
doch irgendwånn schlågts, wånns muass, a wieder gschwind
bist ned freundlich, wannst dann stolperst doch im Kern bleibst immer waach
wia da Dotter der vom Buttersemmal rinnt

Die Geign voller Melancholie, ...

SalonCapelle NEBOSIS • Andreas Nebosis • Tausendblumer Gasse 9 • A-3040 Tausendblum/Gemeinde Neulengbach • post@nebosis.at

© Andreas NEBOSIS

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